Welpenvermittlung
Während Haizea (Lia) mit ihrem völlig losgelösten Gefühl einen Hauch von Freiheit und Schwerelosigkeit verbreitete, haben wir uns in den letzten Wochen eher etwas „lost“ gefühlt.
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Das Leben könnte so schön sein, wenn das Thema „Welpenvermittlung“ uns nicht zunehmend belastet hätte.
Zu teuer - es ist zu früh - emotional nicht bereit - die genannten Terminvorschläge passen mir nicht - vielleicht doch einen Hund aus dem Tierschutz - wir glauben, unserem Kind würde ein Hund gut tun.
Jede zweite Anfrage kam von Allergikern. Auf eBay Kleinanzeigen wird der PDAE als „Hypoallergene Rasse“ angepriesen.
Manches hat sich wiederholt, anderes bildete ein einzigartiges Highlight in der Reihe von Kontaktaufnahmen.
Wir haben uns eine Pause verordnet, wir haben es einfach nicht mehr ausgehalten, uns mit fremden Menschen zu befassen, die uns die Zeit stehlen, dir wir anderweitig besser verbringen könnten.
Wenn wir nur fünf Leute erreichen, die verstehen, was es mit einem Züchter macht, der nicht einfach Wurf für Wurf produziert, sondern den einen Wurf im Jahr - oder alle zwei oder drei oder noch mehr Jahre - sorgsam plant, seine Schätze mit aller Liebe aufzieht, für Wochen sein Leben (und das der Familie und der Hunde) praktisch auf Eis legt - dann ist doch schon etwas gewonnen.
Zwischenzeitlich haben wir uns mehr als einmal gefragt, was mit den Menschen falsch ist. Sie wollen einen Züchter, der ohne jedes geldwerte Interesse mit Hingabe seine kleine Zucht betreibt. Umgekehrt wird aber geschäftsmäßig agiert, es herrscht eine Erwartungshaltung in Bezug auf Erreichbarkeit, Flexibilität bei Terminen, da fühlt man sich eher wie eine Tankstelle, die hat ja schließlich von 6.00 bis 24h geöffnet…
Viele, die uns kontaktieren, hatten eins gemeinsam: sie denken nur an sich. Kaum einer fragt uns danach, wie die Eltern der Welpen sind, ob und was für Gesundheitsuntersuchungen gemacht wurden. Was sie ausmacht. Was sie können. Was nicht. Wie wir die Welpen einschätzen, was wir uns für sie wünschen oder was wir ablehnen. Wo wir wen sehen.
Keiner der Interessenten hat sich je Gedanken darüber gemacht, wie wir uns als Züchter fühlen, der die Verantwortung für diesen Welpen hat und für den sie nicht „ein Artikel im Regal sind“. Wir glauben, das ist irgendwie bei einigen verloren gegangen.
Unsere Hunde hängen an uns und unsere Welpen tun es auch und das beruht auf absoluter Gegenseitigkeit. LIEBE.
Hunde nehmen nicht, sie bereichern. Manchmal auch um Herzensschmerz, Sorgen und Trauer. Aber immer geben sie uns ihr Leben und stellen keine Bedingungen.
Hunde haben ist kein Hobby. Es ersetzt kein Kind und keinen Partner. Es zeigt uns die Echtheit des Lebens, gibt uns ein wenig von der Verbindung mit der Ursprünglichkeit wieder und erinnert uns an das Mensch-Sein und die Menschlichkeit.
Es ist eine Lebenshaltung.
Und für uns die Frage, warum züchten wir überhaupt? Für die 20% Menschen, die „anders sind“, von denen eine Bekannte sprach? Stimmt die Quote? Wir glauben, es sind weniger.
In unserem Umfeld, „unseren Hunden“ und den Menschen, die dazu gehören, läuft es hervorragend. Der heutige Tag hat uns wieder ein Stück zu uns selbst gebracht. Aber dazu gibt es mehr an anderer Stelle.