10.04.2018

Rassestudie Perro de Agua Cantabrico der Universität Madrid

2011 entstand an der Universität Madrid eine Studie über die Herkunft und die jetzige Situation des Perro de Agua Cantabrico.

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Sinn der Studie ist es die Eigenständigkeit und die Unterscheidung zum Perro de Agua Espanol wissenschaftlich zu belegen. Damit soll der Weg zur Anerkennung als eigene Rasse bereitet werden.

Interessant ist die durchgeführte genetische Untersuchung der Wasserhundrassen und des Pudels.
Ergebnis der genetischen Untersuchung ist, der Cantabrico ist zu 90% eigenständig. Die größten Gemeinsamkeiten bestehen überraschenderweise mit dem Cao, nicht mit dem PDAE, dieser folgt nur auf Rang 2.

 

 

 

Der PDAE hat als Ursprung zwei weitere Rassen, die nicht bei den anderen Wasserhunden vorkommen. Eine davon bildet sogar den größten Teil des genetischen Materials, kommt jedoch kaum in den anderen Rassen vor.

Barbet, Pudel und Lagotto haben Übereinstimmungen, wobei beim Pudel eine weitere Abstammung eine große Rolle spielt, beim Lagotto eine andere Rasse sogar den größten Teil der genetischen Ausstattung stellt.

Versuch einer Interpretation:

Es gab drei Ausgangspopulationen. Ur-Lagotto, Ur-Barbet und Ur-Iberico.
Der Barbet hat sich relativ unvermischt erhalten, beim Lagotto wurde Barbet mit eingemischt und der Pudel ist aus Barbet und einer anderen, unbekannten, Rasse gezüchtet worden.
Auf der iberischen Halbinsel hat sich der Cantabrico die Ursprünge, durch die isolierte Lage, am reinsten erhalten. Beim Cao kam es zur Einmischung einer unbekannten Rasse. Daher stammt möglicherweise der Wave Haarschlag.
Der PDAE war zweimal dem starken Einfluss anderer, jedoch ähnlicher, Rassen ausgesetzt. Einschneidende Umwälzungen in der Geschichte Spaniens waren die maurische Besetzung und die Zeit der Völkerwanderung. Denkbar, dass es zu diesen Zeiten jeweils zur Vermischung mit anderen nach Spanien gelangten Rassen kam.

Interessant wäre jetzt natürlich ein Abgleich mit dem genetischen Material ähnlich aussehender Rassen wie dem Puli und dem Komondor, ob möglicherweise dort Übereinstimmungen zu den später beim Perro de Agua Espanol eingebrachten Genen zu finden sind.