Gesundheitsuntersuchungen
Sie suchen einen Welpen?
Einen Gefährten, der Sie die nächsten 15 Jahre oder am besten noch länger in ihrem Leben begleitet?
Was wir dem Leser an dieser Stelle mit auf den Weg geben möchten, ist ein Stück Sensibilität und Aufmerksamkeit, worauf es dem Grunde nach überhaupt ankommt.
Worum es uns geht?
Uns geht es um einen Standard im Bereich
der Gesundheitsuntersuchungen für den Perro de Agua Español.
Man kann viel und man muss wenig, aber man kann nie genug tun im Hinblick darauf, dass auch in diesem Fall noch genug passieren kann (und wird). Insofern sollten wir doch alles ausschließen, was ausgeschlossen werden kann, oder?
Der Zuchtverein gibt den Rahmen vor, den Mindeststandard,
darüber hinaus obliegt es dem Züchter selbst, auch in ein Mehr an Untersuchungen
zu investieren. Es gibt in Deutschland für den PDAE drei Vereine und wir haben
viele Züchter und alle haben sich die Gesundheit als oberstes Zuchtziel auf die
Fahnen geschrieben. Bei genauem Hinsehen wurden oftmals nicht mal die
Standarduntersuchungen gemacht oder nicht aufgeführt, nach dem Motto: „Kein
Ergebnis ist besser als ein schlechtes Ergebnis“.
Wichtig ist auch, dass die
Elterntiere nicht mit halb Deutschland verwandt sind, weil immer die
selben Deckrüden verwendet werden.
Unserer Meinung nach sollte es heute keinen Hund mehr geben, der mit Goniodysplasie, PRA- oder NAD auf die Welt kommt. Die Untersuchungen kosten jeweils etwa hundert Euro, dazu kommt noch die Blutentnahme beim Tierarzt. Das gab es vor einigen Jahren noch nicht. Wer das heute nicht nutzt, handelt verantwortungslos und schon vorsätzlich!
Was sollten also beide Elterntiere an Untersuchungen unserer Meinung nach haben?
Augenuntersuchung nach DOK-Vorgaben
Augenuntersuchung auf Goniodysplasie
Röntgen auf HD
Gentest auf PRA und NAD
Augenerkrankungen:
Hierunter fallen die Goniodysplasie, das
Glaukom und die PRA (Progressive Retina Atropie).
Hinter dem Begriff Glaukom (grüner Star) verbirgt sich eine erhöhter Augeninnendruck, der verschiedene Ursachen haben und letztlich zur Erblindung mit dem Verlust des Auges führen kann. Dies kann durch eine Goniodysplasie, einem nicht optimal angelegten Kammerwinkel, die den Abfluss der Tränenflüssigkeit beeinträchtigt, verursacht werden.
Die PRA bezeichnet eine Gruppe von erblich bedingten Netzhauterkrankungen, welche durch Dysplasien (Frühformen) oder Degenerationen (Spätformen) der Sehzellen zur Beeinträchtigung des Sehvermögens bzw. zur Erblindung führen.
Alle diese Erkrankungen sind erblich bedingt.
Da es, um die Untersuchungen durchzuführen, einer speziellen Ausbildung, speziellen Geräten und nicht zuletzt auch einer gewissen Erfahrung bedarf, macht es keinen Sinn, die Untersuchung bei einem normalen Haustierarzt durch zu führen.
Da Dilution (Farbverdünnung im Fell) zwar einen Zuchtausschluss für einen phänotypisch betroffenen Hund bedeutet, sonst aber keine gesundheitlichen Probleme damit einhergehen, halten wir diesen Test für nicht unbedingt erforderlich, sondern siedeln ihn im Bereich „schön, aber nicht mehr“ an.
Glauben Sie uns, es gibt trotz dieser Untersuchungen dann immer noch genug, was „in die Hose gehen kann“, aber zumindest ist einiges defacto ausgeschlossen und anderes eben bestmöglich ausselektiert.
Informieren Sie sich bei der Wahl des Züchters und vor dem Welpenkauf über den Gesundheitsstatus der Elternhunde. Lassen Sie sich Nachweise zeigen und fragen Sie, das kostet wenig und schadet nichts. Das Geld steckt in erster Linie in den Elterntieren. Was man da hineingibt, kommt in der Regel bei den Kindern wieder heraus.
Wobei klar gesagt werden muss, ein „Trägerhund“ von PRA oder NAD stellt nicht das Problem dar. Er wird nie erkranken und auch nie kranke Welpen haben, solange er nicht mit einem zweiten Träger verpaart wird! Bei Krankheiten die nur über einen oder wenige Genorte vererbt werden, ist es relativ einfach einen Gentest zu entwickeln. So geschehen für PRA und NAD. Diese Krankheiten sind dadurch züchterisch einfach zu handhaben und zu kontrollieren. Schwierig wird es bei Krankheiten die über mehrere Genorte vererbt werden und für die es keinen Gentest gibt. So zum Beispiel HD, Goniodysplasie oder Epilepsie. Hier versucht man zwar durch Untersuchung der Zuchttiere Probleme zu verhindern, das funktioniert jedoch nicht zu 100%. Zwei HD-freie Hunde ergeben nicht zwangsläufig nur HD-frei Welpen. Warum ist das so? Krankheiten die sich über viele Genorte vererben treten auf, wenn eine ausreichende Anzahl DERSELBEN Genorte bei Mutter und Vater betroffen ist! Das ist eine geniale Einrichtung der Natur, denn die Wahrscheinlichkeit dass dies eintrifft, ist selbst bei zwei Trägern sehr gering. Jeder Mensch trägt durchschnittlich 52 Gendefekte und das ist beim Hund nicht viel weniger. Die wenigen betroffenen Welpen sind für den Bestand der Art verschmerzbar. Für den Besitzer und den betroffenen Welpen sieht die Sache natürlich anders aus! Das bedeutet aber auch, dass auch ein Hund mit nicht ganz optimalen Gesundheitsergebnissen, also z. B. HD-B, HD-C oder leichter bis mittlerer Goniodysplasie durchaus nur gesunde Nachkommen haben kann, wenn der Partner entsprechend wenige betroffene Genorte hat! Für die Rasse und die genetische Vielfalt, die langfristig die Gesundheit sichert, ist es daher notwendig auch mit diesen Hunden weiter zu züchten! Dies muss natürlich gezielt und kontrolliert geschehen. Daher ist es von höchster Wichtigkeit möglichst viele Hunde, vor allem auch die vielen Nicht-Zuchthunde, zu untersuchen und Blutproben für zukünftige Tests und die Entwicklung weiterer Gentests (zur Zeit in der Entwicklung ist ein Gentest auf Epilepsie) zu hinterlegen. Dafür brauchen wir die Unterstützung und Mitarbeit unserer Welpenkäufer und diese erwarten wir auch. Das ist eine Form der Solidarität. Sie profitieren von ihren Vorgängern der seitherigen Würfe und die Familien der folgenden Würfe von dem was Sie für die Gesundheit der Rasse tun!
Der Preis sollte nie!! das Kriterium dafür sein, bei B statt
bei A zu kaufen, denn eines ist auch nachvollziehbar: in einem Hund mit
Championtitel, der mindestens alle oben genannten Untersuchungen vorweisen kann,
steckt auch ein höherer Invest als einem Hund, der mit gerade mal den
Mindestanforderungen in die Zucht geht.
Sie sollten nicht Ergebnisse wie
Schulnoten vergleichen, 2 mal HD-A ist nicht unbedingt besser als HD-A und HD-C!
Was Sie jedoch machen sollten, sprechen sie darüber und fragen nach den Gründen
und Überlegungen die dahinter stehen!
Günstig ist nicht immer gut, so wie teuer auch nicht immer im Vergleich zu anderen hält, was es zu versprechen scheint. Schlimm sind unserer Meinung nach die, die eine hohe Summe für wenig Geld dahinter ansetzen.
Unser Verein Spanische Wasserhunde Deutschland e.V. übernimmt die Kosten für:
» Entnahme und Einlagerung der Blutproben (ca. 50 €)
» Gentest für Nicht-Zuchthunde auf PRA (ca. 100€)
» Gentest auf NAD (ca. 100 €)
» Die Auswertung auf HD beim VDH und Zuschuss Röntgenaufnahme 60 € bei Nicht-Zuchthunden (ca. 90 €)
» Erstuntersuchung nach DOK (Augenkrankheiten, ca. 70 €)
» Goniodysplasie (ca. 70 €)
Dadurch entstehen dem Verein
nicht unerhebliche Kosten. Geld, das jedoch für die Gesundheit unserer Rasse gut
investiert ist! Um dies langfristig umsetzen zu können, sind wir auf ihre
Unterstützung durch eine Mitgliedschaft angewiesen.
Für Fragen zu diesem Thema oder auch bei der Suche nach einem geeigneten Tierarzt, sind wir gerne behilflich.