29.09.2019

Albanien

Albanien ist ein absolutes Highlight. Wer dort einmal war, weiß, dass es nicht bei diesem einen Mal bleiben kann - zu vielseitig ist dieses Land. So viel unberührte Natur wie sonst nirgendwo in Europa, kilometerlange und bis zu 100 m tiefe Schluchten und eine unglaubliche Gastfreundschaft.

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Wir haben uns entschieden noch einmal nach Albanien zu fahren. Albanien wird als Reiseziel immer beliebter und der Tourismus steigt stetig. In Südwestalbanien, in Vlora, wird in diesem Jahr ein neuer Flughafen gebaut, ein zweiter in Saranda, im Süden des Landes, an der griechischen Grenze, ist in Planung. Dies soll den Pauschaltourismus in Albanien fördern. Neue Hotelanlagen mit gehobenem Standard werden durch ausländische Investoren gebaut. 

Die Landschaft ist immer noch einmalig. Naturbelassene Strände und verlassene Orte und Ruinen, die wir selbst erkunden können, ohne Regeln oder Öffnungszeiten, wo wir uns frei bewegen können, das ist das was wir und unsere Hunde lieben. Wir fahren nur dorthin, wo unsere Hunde mitdürfen.

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Wir fahren über die Start- und Landebahn der heute verlassenen militärischen Flugzeugkaverne Željana an der bosnisch-kroatischen Grenze bei Bihać. Mit dem Rückzug der Jugoslawischen Armee aus Bosnien 1991 wurde die Anlage stillgelegt, der Zustand ist seit Kriegsende unverändert. Es liegen dort noch Minen, aber man muss die Wege ja nicht verlassen.

In Bosnien fahren wir zu den Kravica Wasserfällen, die an die Krka-Fälle in Kroatien erinnern. Allerdings sind diese nicht so überlaufen.

Wir fahren entlang der Küste über Dubrovnik nach Albanien. Dubrovnik hat sich mittlerweile zu einem Touristenzentrum entwickelt. Offiziell leben noch 1.500 Einwohner in der Stadt. Südlich von Dubrovnik liegt eine riesige zerfallene Hotelanlage und einer der schönsten Strände Kroatiens (daher wurden hier auch Hotels gebaut). Man kann nur erahnen, wie luxuriös und schön die Nobelhotels einst waren. Die Führungselite der Jugoslawischen Armee hat dort Urlaub gemacht. Selbst Tito hatte dort eine Villa. Die Hotels besitzen bis zu 600 Zimmer. Das erste Hotel wurde 1919 gebaut. 1984 wurde das letzte eröffnet, bis zum Stillstand im Jahr 1991 im Jugoslawienkrieg, das durch serbische Truppen zerstört wurde. Seither ist es leer. Metall wurde zur Rüstungsindustrie aus den Gebäuden geholt.

Der verlassene Erholungsort in Kroatien
Der Eingang zum Hotel Goričina liegt versteckt hinter frischer Vegetation.
Die Fassade des Grand Hotels trägt die Narben der Schüsse und Mörserbomben.
Von diesen Gästezimmern ist nichts mehr zu sehen.
Wendeltreppe im Erdgeschoss des Hotels

Wir wandern durch die Osum-Schlucht, die mit bis zu 100 Meter hohen Felswänden umgeben ist.

Danach fahren wir über das südalbanische Bergland zur Lengarica-Schlucht. Letztes Jahr sind wir die Schlucht schon einmal gelaufen.

Wir essen „Landestypisch“. Die Speisekarte nur auf Albanisch, der Kellner sehr hilfsbereit, konnte aber kein Wort Englisch. So fragten wir einfach nach der Spezialität des Hauses. Es gab Kukurec. Das Fleisch roch sehr streng und schmeckte nach Hammel. Später haben wir im Reiseführer erfahren, was wir gegessen haben. Kukurec sind kleingeschnittene in Milch eingelegt Schaf- oder Ziegendärme in Soße :o)

Anfang September haben wir die Strände in Albanien für uns alleine. Emilia bekommt jetzt einen Tauchanzug ;o) weil Leya das nicht mehr kann, macht sie das jetzt. Emi hat mehr Kraft und kommt beim Tauchen besser nach unten als Bonnie. Sie ist ja auch jünger als Mama Bonnie.

Wanderung zum Wasserfall in Bogova

Wir finden einen fantastischen Stellplatz beim Rodoni Castle. Wir frühstücken herrlich draußen in der Natur mit frischen Baguette und Feigenmarmelade und genießen frisches Obst. Die Vielfalt an frischem Ost und Gemüse auf den Märkten ist enorm und die Qualität super.

Schweren Herzens verlassen wir Albanien und machen uns auf den Weg zurück über Kroatien.

Auf dem Campingplatz Lake Shkodra Resort in Shkoder frühstücken wir ausgiebig und lecker.

 

Fazit: Die Albaner sind lebensfrohe, ehrliche Leute, selbst in alten Reiseführern kann man lesen, dass ein Fremder und seine Habe in Albanien nie angetastet würden, dass Albanien das sicherste Reiseland sei.

Albanien ist nicht mehr das Albanien das wir vor 10 Jahren kennengelernt haben, außer man fährt etwas ins Abseits. Das Land erkennt man nicht mehr wieder. Man könnte meinen, man wäre in Griechenland oder Süditalien. Früher konnte man noch überall im Meer schwimmen, jetzt werden immer neue Hotelanlagen an den Stränden hochgezogen und zubetoniert, die Flüsse kanalisiert. Überall stehen Baukräne, um den Touristenstrom aufzunehmen. Die Veränderung ist enorm. Albanien ist das daher auch das Musterland der EU-Beitrittskandidaten.

Die Neuerungen wie Leitplanken, werden genutzt um z.B. die Wäsche zu trocknen. Auch in Sachen Radschnellwege ist Albanien sehr fortschrittlich, hier wird auch die Autobahn von Radfahrern genutzt, wie es gerade geschickter ist, auch in der Gegenrichtung ;o) Auch ein funktionierendes Recyclingsystem gibt es in Albanien. Das funktioniert folgendermaßen: Jeder wirft seinen Müll unsortiert in einen Container oder auf einen Haufen, dann kommen „spezialisierte Kleinunternehmer“ mit Lastenfahrrädern und sammeln, je nachdem, Büchsen, Metall oder Plastik heraus und führen diese der Wiederverwertung zu.

Problematisch kann es mit Hunden bei Wanderungen werden die durch Dörfer führen, wenn die Dorfhunde teilweise frei laufen und potentiell angreifen könnten. Es gibt jetzt aber auch in Albanien Nationalparks. Am besten ist es mit den Hunden daher in den Nationalparks zu wandern.